Im letzten Schreibupdate habe ich erzählt, dass ich in Zukunft mehr bloggen und alle meine bestehenden Social Media Kanäle verstärkt nutzen möchte. Aber wie hat das alles eigentlich angefangen? Wo liegen die Ursprünge von Kate S. Stark?
Was ihr aus diesem langen Artikel lernen solltet
Eigentlich wollte ich diesen Absatz ans Ende stellen, aber nicht jeder hat Zeit, sich alles durchzulesen, und gerade heute hatte ich viel zu erzählen. Das hier ist jedoch die wichtigste Lektion, die ich über all die Jahre, die ich nun schon blogge, poste und gramme oder was auch immer, gelernt habe. Sie ist simpel, aber trotzdem nicht immer leicht umzusetzen.
Bleibt euch selbst treu.
Manchmal weiß man nicht, was dieses Selbst ist. Man muss sich erst kennenlernen, aber dabei ist es wichtig, sich nicht von anderen (auch nicht von mir!) reinreden zu lassen. Folgt euren Instinkten, euren Geistesblitzen und dem, was euch nachts nicht mehr schlafen lässt.
Das Bloggen und Projekt ST ist genau das, was mich aktuell wachhält und mir immer neue Motivation liefert, Artikel wie diese zu schreiben. Ohne Scheiß, ich habe diesen Blogpost in einem Aufwasch runtergeschrieben und bin nicht einmal aufgestanden, um mir etwas zu trinken zu holen, weil ich einfach so für dieses Thema brenne. Ich betone trotzdem, dass nicht alles, was die (Marketing-)Gurus oder sonstwer mit einem Fitzelchen Autorität euch erzählen, falsch oder schlecht ist. Aber wenn man erstmal in dem Mindset gefangen ist, nur das zu tun, was diese Leute sagen, ist es verdammt schwer, sich einzugestehen, einen Fehler gemacht zu haben. Und noch schwerer, zu sich selbst zurückzufinden.
Phantazia-Blog
Um rauszufinden, wie das mit meiner Autorenplattform angefangen hat, müssen wir einige Jahre in der Zeit zurückreisen, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, wie lange. Klein-Kate hatte damals die geniale Idee einen Buchblog zu starten. Und zwar auf blog.de, ein Portal, das mittlerweile nicht mehr existiert und somit auch nicht mehr dieser alte Blog. Damals bin ich übrigens noch hauptsächlich als Phantazia im Web aufgetreten. Fragt mich nicht, woher ich den Namen hatte, ich war einfach eine naive Teenagerin, die einen Weg gesucht hat, sich mitzuteilen. So von Mensch zu Mensch ist nicht so mein Forte, aber durch diesen Blog habe ich online meine Stimme gefunden und noch mehr geschrieben. Auch damals habe ich mich schon an meinen ersten Romanprojekten versucht und bin meist nach den ersten paar Kapiteln gescheitert (wegen mangelnder Planung und Erfahrung). Das Problem an den blog.de-Blogs war die ganze Werbung, die ständig und überall auf der Blogseite aufgetaucht ist. Selbst im Text waren wahllos irgendwelche Worte mit Hyperlinks versehen, über die ich keine Kontrolle hatte und die meistens zu irgendwelche zwielichtigen Seiten geführt haben. Schon damals habe ich mich nach einer besseren Lösung umgeschaut und bin dabei auf blogger von Google gestoßen.
Kate’s little sweet Things
Das war mein zweiter Blog, der übrigens noch immer besucht werden kann. Dort finden sich vor allem alte Schreibtipps, auch wenn ich zu Beginn über alles mögliche gebloggt habe, was mir Spaß gemacht hat oder ich interessant fand. Und dann habe ich irgendwann angefangen, Videos zum Thema Blog-Marketing zu gucken, weil ich damals schon wusste, dass ich mit dem Schreiben (hauptsächlich von Büchern) mein Geld verdienen wollte, wenn ich “groß” bin. Und so ein erfolgreicher Blog übers Schreiben könnte doch ganz gut funktionieren. Ich würde zwar nicht sagen, dass die Strategie aufgegangen ist. Dafür hatte ich damals einfach zu wenig Know-How, was das Bloggen, Vermarken, aber auch das Bücherschreiben angeht, aber dadurch, durch das Schreiben all dieser Artikel, habe ich natürlich auch einiges übers Schreiben selbst gelernt. Weil, bevor man irgendeinen Tipp oder eine Methode online postet, sollte man sie selbst ausprobiert haben. Finde ich zumindest. Mittlerweile blogge ich nicht mehr auf Kate’s little sweet Things, weil ich einfach alles hier auf meiner offiziellen Autorenwebsite haben möchte, aber ich bin trotzdem stolz auf das Teil.
Meine Autorenwebsite
Seit letztem Sommer habe ich diese Website mit diesem Blog und es sind bisher erschreckend wenig Beiträge erschienen. Und das, obwohl ich das Bloggen einst so geliebt habe, einfach, um mich mit euch da draußen auszutauschen. Jedem meine Meinung zu geigen, den es interessiert hat (oder vielleicht nicht). Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich durch all die Sozialen Netzwerke, auf denen ich mittlerweile (mal mehr, mal weniger) aktiv poste, immer das Gefühl habe, mich zu wiederholen. Oder ob es daran liegt, dass diese Marketing-Denkweise von Nischen und Keywords und SEO und organischen Reichweiten und was es nicht alles noch zu bedenken gibt, mich total kirre gemacht hat. Denn, wenn ich das Gefühl habe, etwas nicht perfekt zu machen (in diesem Fall das ganze SEO, Keyword, Trallalala Gedöns), dann mache ich es meistens gar nicht. Weil ich mir dann denke, dass ich es ja nur falsch machen kann. Ich weiß, dass das total bescheuert und vollkommen unlogisch ist, aber so funktioniert nun mal mein Gehirn.
Je mehr Zeit verstreicht, je länger dieser Blog hier verwaist, umso schlechter fühle ich mich aber. Ich hab so Bock, noch so viele Ideen mit euch zu teilen, dass ich jetzt einfach anfange, ohne mich wegen dieser ganzen Marketing-Sache verrückt zu machen. Das heißt nicht, dass Marketing schlecht ist und man es nicht braucht. Im Gegenteil. Aber wenn man mir eine Box gibt, tendiere ich dazu, mich darin einzuschließen und nie mehr rauszukommen, anstatt mal etwas ganz Neues zu wagen. Heißt, ich werfe meine eigenen Instinkte und Ideen über Bord, um das zu tun, was man mir sagt. Schließlich scheinen diese Leute mehr Ahnung davon zu haben als ich. Damit ist jetzt aber Schluss! Und dieses “ganz neue Ding” ist in diesem Fall, einfach über das zu schreiben, was mich beschäftigt. Ob das nun weiterhin Schreibtipps sind, irgendwelche sentimentalen Posts wie dieser hier, oder Informationen aus und über meine Bücher. Jetzt, wo ich einmal damit angefangen habe, wo der Stein ins Rollen gekommen ist, fallen mir ständig neue Blogpost-Ideen ein. Es gibt scheinbar kein Halten mehr. Und das ist gut so, denn das bedeutet, dass die alte Kate, die Blogger-Kate langsam wieder durchkommt.
Andere Social Networks
Co. Und natürlich ist das auch nicht an mir vorbeigegangen. Ich wette, ein Großteil von euch kommt wahrscheinlich sogar von einer dieser beiden Plattformen oder meinem absolutem Liebling Pinterest, auch wenn das kein Social Network per se ist. Aber was war jetzt eigentlich zuerst da? Und welche Fehler habe ich dabei gemacht
Facebook - Wer hät’s gedacht?
Ich gehöre tatsächlich noch zu der Generation, die mit Facebook aufgewachsen ist, auch wenn ich es als Jugendliche kaum nutzen konnte, weil unser Internet damals noch so lahm war. (Und jetzt fühle ich furchtbar alt …) Heute bin ich kaum mehr auf Facebook, aber neben meiner privaten Seite hatte ich irgendwann die Idee, eine Autoren-Fanpage zu eröffnen. Ich glaube, das war damals, als meine erste Geschichte in der Succubus-Anthologie des El Gato Verlags rausgekommen ist.
Funfact am Rande: Das Land aus der Anthologie-Geschichte, Sallestra, klingt fast genauso, wie das Land, in dem Projekt ST spielt, Saltera. Ups!
Facebook ist einfach nicht meins. Es gibt so viele unterschiedliche Funktionen, so viele Unterseiten und Kategorien, dass mir allein schon beim Gedanken daran der Kopf schwirrt. Und trotzdem möchte ich auch dort in Zukunft etwas aktiver sein. Nämlich in meiner Facebook Gruppe, dem Lesezirkel, wo ich über meine Bücher berichte und sich meine Leser auch untereinander austauschen können. Das ist allerdings nicht meine erste Gruppe dort, die etwas mit dem Schreiben zu tun hatte. Auch damals habe ich zu sehr auf die Marketing-Gurus gehört und die Schreibfreunde-Gruppe gegründet und mir damit neben meinem Brotjob/Ausbildung und dem Bücherschreiben noch mehr Arbeit aufgebrummt, die ich irgendwann vor lauter Stress habe schleifen lassen. Damals dachte ich noch, dass ich vielleicht irgendwann auch Online-Kurse übers Schreiben anbieten oder zumindest den ein oder anderen Ratgeber schreiben würde.
Heute sehe ich das komplett anders.
Das einzige, was ich übers Schreiben weiß, ist, dass ich nichts weiß.
Jedes Projekt und jeder Autor ist anders und ich fühle mich nicht kompetent genug, und ehrlich gesagt auch nicht hinterhältig genug, den Leuten mit überteuerten Kursen das Geld aus der Tasche zu ziehen und dann irgendwelche Infos zusammenzustückeln, die man auch mit 30 Minuten Googlen hätte rausfinden können. Anmerkung: Online Kurse sind mir generell ein Dorn im Auge. Was ich da schon alles für Reportagen über Abzocker gesehen habe … Aber das ist vielleicht ein Thema für einen anderen Blogpost. Also statt eine Gruppe für Autoren zu führen, konzentriere ich mich jetzt mehr auf meine Leser und möchte den Lesezirkel zu einer eingeschworenen Gemeinschaft meiner begeisterten Fans aufbauen. Noch tut sich noch nicht so viel, aber hin und wieder bekommt ihr dort exklusive Einblicke zu meinen Projekten. Und die Fanpage … Puh, keine Ahnung. Das ist ein Thema für einen anderen Brainstorming-Tag. Sie ist jetzt erst einmal da und hin und wieder poste ich dort auch, antworte auf die Nachrichten und Erwähnungen in anderen Posts, aber das war’s erstmal. Irgendwann muss ich ja noch die Bücher schreiben.
Instagram next
Für Kate’s little sweet Things hatte ich damals schon einen Instagram-Account gestartet, ohne wirklich zu wissen, wie das alles funktioniert und was man dort am besten postet. Lange Zeit war er sogar noch sichtbar, auch wenn ich in der Zwischenzeit mein aktuelles Profil auf Instagram erstellt habe, wo ich mindestens alle zwei Tage meine Gedanken poste. Heute sind mir endlich wieder die Zugangsdaten für den alten Account eingefallen (sowas passiert manchmal in einer durchwachten Nacht) und ich habe es jetzt erstmal vorübergehend deaktiviert, werde es aber vermutlich nicht wieder reaktivieren. Ein Account reicht mir vollkommen und ich verstehe auch ehrlich die Leute nicht, die zwei oder mehr haben … Okay, Trennung von Privatleben und dem Autorenleben kann ich noch nachvollziehen, aber danach hört’s irgendwie auf …
Und dann kam YouTube
Als ich nach dem Abi nach Frankfurt gezogen bin, um dort meine Ausbildung zu beginnen, ist in mir der Wunsch, auch etwas auf YouTube zu posten immer größer geworden. Als Teenie war ich ein bekennender Fan von iCarly, falls ihr das noch kennt, und wollte immer meine eigene Webshow haben. Eine Liveshow wie Sam und Carly habe ich jetzt zwar nicht, auch wenn es durchaus einige Livestreams gab, aber dafür einen wachsenden YouTube-Kanal, auf dem ihr mir praktisch beim Schreiben über die Schulter gucken könnt.
Was mit dem Wunsch “als Autorin entdeckt zu werden”, begonnen hat, ist mittlerweile eine Leidenschaft, die ich nicht mehr wegdenken kann. Wie gesagt, ich bin nicht die Beste in real-life Kommunikation, aber mit ‘ner Kamera reden geht dafür echt gut. Manchmal ein bisschen zu gut, was sich dann beim Schneiden rächt, aber ich habe einfach so viel zu erzählen und beim Sprechen geht’s eben am schnellsten. Ist aber nicht immer der beste Weg. YouTube ist so ziemlich die einzige Plattform, auf der ich seit 2016 halbwegs regelmäßig Videos poste. Zwischenzeitlich musste ich mal unterbrechen, weil ich eine ziemlich heftige Sehnenscheidenentzündung an beiden Händen hatte. Das Letzte, was man da tun will, ist eine Maus in der Hand halten und ewig lange Videos schneiden. Aber auch hier bewege ich mich weg von den Schreibtipps und hin zum Menschlichen, zur Kate hinter all dem Pseudowissen und den vielen Buchideen. Das heißt nicht, dass es keine Schreibtipps mehr gibt, aber nicht mehr so auf die 12 mit Click-Bait-Titeln, weil ich mich, wie gesagt, mittlerweile nicht kompetent genug fühle. Ich teile nur noch das, was mir hilft, aber auch das, was so gar nicht geklappt hat.
Und genau das funktioniert, finde ich, wesentlich besser, als diese ultra krassen Videos, auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass ich hin und wieder auch einen Click-Bait-Titel nutze, um mehr Leute zu erreichen, die dieses bestimmte Thema interessieren könnte. Aber durch YouTube habe ich so viele tolle Leute kennengelernt und hatte auch einige wirklich tolle Gelegenheiten, wie z.B. ein Interview bei Annika Bühnemann vom “Vom Schreiben leben” Blog, das ihr hier angucken könnt. (Achtung! Click-Baitiger-Titel.)
Und die Moral von der Geschicht?
Klein-Kate ist sich einige Zeit treu geblieben und hat nicht nur auf die Klickzahlen geachtet. Sie hat ihr Ding durchgezogen, bis sie irgendwann über diese bescheuerten get rich overnight with your blog Videos und all die anderen, die so ähnlich lauten nur eben für Instagram, YouTube und, ja, leider auch das Bücherschreiben, gestoßen ist.
Die nicht-mehr-ganz-so-kleine-Kate hatte damals schon die Ambition vom Schreiben leben zu können und dazu musste man natürlich alles tun, was diese Marketing-Gurus vorgeschlagen haben. Ich hatte einfach niemandem in meinem Umfeld, der mir beim Erreichen meiner Träume helfen konnte. Ich wurde meistens für mein Mötegernautorendasein belächelt. Und habe mich von diesen Leuten aus dem Internet irgendwie verstanden gefühlt.
Mittlerweile stehe ich diesen Gurus eher kritisch gegenüber. Nicht alles davon ist schlecht, das gebe ich ja zu, aber ich habe mich von dieser get-rich-quick-Denkweise total blenden lassen und bin mir selbst untreu geworden.
Bye, bye, Klein-Kate. Hallo, Marketingmonster-Kate.
Erst, nachdem ich für meine ersten Bücher gemischte und teils sehr kritische Rezensionen bekommen habe, auch für einige Videos, ist mir aufgefallen, was ich da eigentlich für eine Scheiße verzapft habe. Sorry, not sorry, für diese Ausdrucksweise, aber so kommt es mir einfach vor. So viele Dinge sind aus dieser Denkweise entstanden, die jetzt brach liegen, ganz gekippt sind oder meine Glaubwürdigkeit in Frage stellen.
Bestes Beispiel: Die Schreibfreunde-Gruppe auf Facebook.
Stattdessen konzentriere ich mich wieder mehr auf mich, auf das, was ich wirklich denke, was ich wirklich nutze und weitergeben möchte. Und das scheint erfolgreicher zu sein, als das, was ich davor gemacht habe. Zumindest fällt mir das immer mehr auf anhand der Kommentare auf YouTube oder auch Instagram.
In meinem nächsten YouTube-Video spreche ich über diesen Fehler, den ich damals gemacht habe, aber auch über einige andere Annahmen, die man als Neuling in der Social Media Welt haben könnte. Manche davon stammen sogar von meinen lieben Followern auf Instagram.
Puh, was für ein Monsterpost, aber man sieht, dass ich schon einiges in der Social Media Welt mitgemacht habe und dabei oft auf die Schnauze gefallen bin. Wirklich strategisch beim Aufbau meiner Plattform bin ich nur sporadisch vorgegangen, aber aktuell arbeite ich an einer besseren Planung, um bald auch den Lesezirkel, meine Facebook-Fanpage und natürlich auch diesen Blog mit Leben zu füllen.
Jetzt brauche ich nach diesem Schreibmarathon aber erst einmal eine Pause ...
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